Die „Mama“ verlasst das Schiff – Renate Linder geht in Rente.

Renate Lindner, zuletzt Mitarbeiterin bei Willkommen in Bautzen, geht zum 1. Mai in Rente. Sie hat in ihrer beruflichen Laufbahn unzählige Flüchtlinge in Bautzen auf dem Weg zur Integration begleitet. Mit ihrer klaren und strengen, aber auch mütterlichen Art war sie überall nur als die Mama bekannt. „Wir sind für ihre Arbeit mit Erfahrung und Kompetenz sehr dankbar,"sagt die Geschäftsführerin Astrid Riechmann. „Jetzt wünschen wir ihr für die Zeit im Ruhestand alles Gute“

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Renate Lindner, zuletzt Mitarbeiterin bei Willkommen in Bautzen, geht zum 1. Mai in Rente. Sie hat in ihrer beruflichen Laufbahn unzählige Flüchtlinge in Bautzen auf dem Weg zur Integration begleitet. Mit ihrer klaren und strengen, aber auch mütterlichen Art war sie überall nur als die Mama bekannt. Und sie half, wo sie nur konnte: zunächst als Sozialarbeiterin im Flüchtlingsheim in der Löbauer Straße, dann bei Peter Rausch, der das Spreehotel in ein Großunterkunft des Kreises umwandelte und gute Mitarbeiter*innen suchte. Hier hat sie in Schichtarbeit unzähligen neuen Mitbürgern bei den ersten Schritten geholfen, sie war wie oft Tag und Nacht erreichbar.

Viele inzwischen anerkannte ehemalige Flüchtlinge verdanken ihr eine Wohnung in Bautzen. „ Sie war unermüdlich unterwegs, kam jedes Mal mit einer neuen Idee wieder, wenn sie zu Fuß durch die Stadt ging.“, so die Mitarbeiter bei Willkommen in Bautzen. Seit 2018 war sie im Quartierbüro in der Schülerstraße tätig und wechselte im Januar 2020 als einzige Mitarbeiterin mit in das Nachfolge Projekt „WiB-Treff“. Dieses Projekt läuft am 30.04.2020 aus, was sie sehr bedauert, weil sie es für wichtig hält, dass es ämterunabhängige Beratung für die Integration gibt. Sie ist jedoch froh, dass es jetzt nach dem Willen von Willkommen in Bautzen mit einer Beratungsstelle noch bis zum Ende des Jahres weiter geht. „Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein“, so Renate Linder, „wir hatten teilweise bis zu 80 Beratungen in der Woche. Und waren bei den Mitarbeitern der Ämter sehr geschätzt, denn mit unserem Sprachmittler in Arabisch und Persisch waren wir das Bindeglied, zwischen den Ämterdeutsch und dessen Regeln und den angekommenen Neubürgern“.

Noch heute sprechen die neuen Mitbürger sie in der Stadt an: „ Hallo Mama! Wie geht es dir?“ erzählt Renate Lindner. Wenn es jetzt nach der Corona Krise im Sommer wieder in die Beratung gehen kann, dann will sie ehrenamtlich helfen und den dann zu erwarteten Beratungsstau mit Willkommen in Bautzen abbauen. „Wir sind für ihre Arbeit mit Erfahrung und Kompetenz sehr dankbar, besonders auch dafür, dass für die kurze Zeit von Januar – April als einzige Wissensträgerin des ehemaligen Quartierbüros weiterhin für uns gearbeitet und die Idee von Willkommen in Bautzen mitgetragen hat, sagt die Geschäftsführerin Astrid Riechmann. „Jetzt wünschen wir ihr für die Zeit im Ruhestand alles Gute und hoffen, dass sie uns ab und zu mit Ideen und Vorschlägen berät.“

Engagement für Bautzen